Auf in die Zukunft – oder doch lieber nicht?

Fünf Milliarden Tiere der Gattung Mensch tummeln sich derzeit auf einem kleineren Planeten um einen durchschnittlichen Stern im äußeren Arm einer kleinen, flachen Galaxie. Das geht großartiger. Daher dominierten lange Zeit Vorstellungen, die uns ins Zentrum des kosmischen Gefüges rückten. 

Es ist eine Qualität der Naturwissenschaft, Logik und Erkenntnis über das Ich-bezogene Streben unserer Ansichten siegen zu lassen. Daher: Zähne fest zusammenbeißen, denn was jetzt folgt sind vielleicht nicht die rosigen Zeiten, die man sich für seine Zukunft wünscht.

In unserem Sonnensystem herrscht momentan Halbzeit, wenn auch ohne Werbeunterbrechung oder Show-Einlage. Nicht etwa, weil dem Planeten unter unseren Füßen der Sprit ausgehen würde – dank Drehimpulserhaltung und abwesender Reibung würde sich diese Steinkugel noch eine mittlere Ewigkeit auf ihrer Bahn drehen. 

Das maximale Alter unserer Heimat (und unserer Nachbarplaneten gleich mit) wird durch die Lebenserwartung unseres Sterns bestimmt. Und der hat mit seinen Fusionsprozessen gerade seine Halbwertszeit erreicht. Liegt unsere Sonne im Sterben, reißt sie alles um sich herum mit in den Tod, indem sie sich auf die Größe des halben Sonnensystems ausdehnt und alles grillt was sich dort noch herumtreiben mag. 

Bis zu diesem vorprogrammierten Aussterben durch Rösten droht allerdings ein reicher Fundus weiterer Katastrophen. Einschläge von Meteoriten sind die größte Astronomische Bedrohung der Gegenwart. Und gar nicht so selten, wie man glauben mag. 

In der Arktis kann man kosmisches Gestein vom Boden aufsammeln (da es auf dem Eis besonders gut sichtbar ist und dort weit weniger Sonntagsspaziergänger anzutreffen sind als in wärmeren Breitengraden). Allem Anschein nach war es auch ein Meteorit, der die Ära der Dinosaurier beendete und damit 99% des Lebens der damaligen Erde vernichtete. 

Brocken von solchen gefährlichen Ausmaßen kreuzen regelmäßig die Bahn, auf der sich die Erde bewegt. Glücklicherweise waren wir dann aber gerade woanders. Vor kleineren Geschossen schützt uns die Atmosphäre, in ihr verglüht der Eisanteil der Brocken, die harmlos nieder hageln. Aber großen Kalibern haben wir nichts entgegenzusetzen. 

Realistischer ist jedoch, was die Menschheit ohne jedes kosmische Zutun das Zeitliche segnet. 

Seit Jahren schlummert in Raketensilos das Potential diesen Planeten mit all seinen Lebensformen gleich mehrfach zu zerstören: Atombomben. Auch wenn dieser Status quo seit einigen Jahren so besteht, steigt das Risiko doch mit jedem weiteren Test oder Staat, der in dem Besitz solcher Waffen gelangt. Denn Atomwaffen haben nur Länder, die sich gegenseitig nicht mögen: Amerika gegen Russland, Indien gegen Pakistan oder Nordkorea gegen den Rest der Welt. Der einzige Weg aus dieser schwelenden Bedrohung ist der gleiche, der die Erde aus dem Zentrum des Kosmos gerückt hat. 

Interessant ist, ob dieser jemals ein Ende haben wird. Also der Kosmos. Nicht der Weg aus dem Absatz davor. Bis vor einigen Jahren herrschte wilde Unklarheit: wird sich das Universum wieder zusammenziehen bis es wieder in dem winzigen Punkt konzentriert ist, mit dem es einst begann?

Wird es hin und her pulsieren zwischen Ausdehnen und Schrumpfen, wird es zur Ruhe kommen und in einem vagen Dauerzustand dahin vegetieren oder bis in alle Ewigkeit expandieren? 

Dank Dunkler Energie scheint Letzteres der Fall zu sein. Das Universum scheint sich auszudehnen ohne Ende, und das immer schneller. In ferner Ewigkeit wird der Himmel von tiefer Schwärze sein, da alle Sterne erloschen und unendlich weit entfernt sein werden. 

Finstere Aussichten. Über die wir uns keine Gedanken machen müssen. Denn weder werden wir sie nicht erleben, noch haben wir irgendeinen Einfluss darauf. 

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